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Klimaforum Buchholz

12.03.2020

Am 09.03.2020 fand in der Empore ein Klimaforum statt. Was ist dort passiert? Anfangs haben der Bürgermeister Röhse und der Klimabeauftragte der Stadt Herr Quinque dargelegt, dass dringender Handlungsbedarf besteht und auf Folien dargestellt, dass der CO2-Ausstoß der Stadt Buchholz sich zwar nicht verringert hat, aber die Stadt ja eigentlich auf einem ganz guten Weg sei. Als größter CO2-Verursacher wurde nun aber der einzelne Bürger ausgemacht und um den aus dem Sessel zu holen, gab es einen außerordentlich aufrüttelnden Vortrag von Prof. Dr. Henning Austmann. Jeder, der mal was Besseres sehen will als den Bergdoktor oder Let's Dance möge sich auf  YouTube mal eine 3/4-Stunde Zeit nehmen und sich einen Vortrag von ihm anhören. 
Nun ist einer seiner Kernaussagen, dass wir den Rückschritt wagen müssen und dass Wachstum nicht die Lösung ist. Äußerst unangenehm und schmeckte kaum jemandem. Der Test für den persönlichen ökologischen Fußabdruck ergab selbst bei den Leuten, die sich auf einem guten Weg wähnten, dass wir ganz weit weg von dem sind, was erforderlich ist, wenn wir noch von einer enkeltauglichen Zukunft reden wollen. Tja, wollen wir diese Mammut-Aufgabe angehen oder auf das warten, was schon hinter dem Bühnenvorhang wartet. Change will come - by design or by desaster (so eine seiner Folienüberschriften). 
Designen sollen das nun die mündigen Bürger der Stadt Buchholz in einer Klimawerkstatt am 21.03.. In Arbeitsgruppen zu diversen Fachthemen sollen mögliche Lösungen erarbeitet werden. Erinnert mich irgendwie sehr an das ISEK von vor ein paar Jahren. Aber wer sich nicht einbringt, hat aufgegeben. Auch wenn einem manchmal wirklich sehr nach Aufgeben ist. Ich würde mich freuen, wenn sich Leute finden, die da mitmischen wollen. Aber unterm Strich ist jeder, der überhaupt etwas tut, schon gut dabei. Ich muss gestehen, mich hat dieser Vortrag motiviert und auch wenn wir mit unseren Blümchenwiesen scheinbar ja nicht ernst genommen werden - so tuen wir was, bewirken etwas und wir tuen es zusammen. 
Ich habe die Gelegenheit genutzt, dem Bürgermeister noch einmal unseren offenen Brief vom letzten Mai - diesmal persönlich - in die Hand zu drücken und er war überrascht. Der Brief war ihm nicht bekannt. Wie auch immer - ich habe gestern eine Antwort erhalten und er zeigte sich interessiert und gesprächsbereit und dieses Angebot werden wir nicht verstreichen lassen.

Ansonsten beobachten die Kinder der Mühlenschule, die mit den phänologischen Aufzeichnungen beauftragt sind, mit Argusaugen die Geschehnisse in der Natur. Die Naturparkschulen in Sprötze und Trelde sind auserkoren an zwei Projekttagen im Mai die von der Jugendwerkstatt "Chancen schaffen" gebauten Insektenhotels zu befüllen. Input geben Markus und ich in den Morgenkreisen der Schule am 27.03. (was sind Wildbienen überhaupt, warum sind sie wichtig und wie können wir ihnen helfen) Natürlich sollen die Schulen auch jeweils eine Nisthilfe erhalten und sind sich darüber im Klaren, dass noch für ausreichend Nahrung gesorgt werden muss.
Schon mal üben für die Kinder werde ich am 26.03.2020. Da halte ich einen Vortrag zum Thema Wildbienen und insektenfreundliche Gärten (nicht so lang, wie damals im Kulturbahnhof) um 19 Uhr in der Martin-Luther-Kirche).Wer schon da war, kann ja mal seinen Nachbarn vorbeischicken. Auch die Kirche möchte gerne eine kleine Blühfläche anlegen und der Frauentreff freut sich über weitere Unterstützung. 

Unsere Bestandsflächen: Dirk hat gefräst, Uwe hat gesenst, Bärbel hat geharkt.
Marcus hat mit einem Lastenfahrrad Leinöl vorbeigebracht und Arnim und Uwe haben den Kondomautomaten zusammengebaut. Wir haben also schon gut vorgelegt. Termine folgen.