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Summerland

Nach einem langen Wochenende im Raum Stuttgart und im Knüllwald (südlich von Kassel) ist mir die Blütenarmut unserer Region wieder mal klar vor Augen geführt worden. Die kargen Böden unserer Nordheide gepaart mit einer ungewöhnlichen und sehr extremen Wetterlage bieten zur Zeit nichts als verbrannte Graslandschaften.
Die Blüte der Sträuche und Bäume hat sich im gestreckten Galopp vollzogen. Die Obstblüte ging einher mit dem Raps (normalerweise aufeinander folgend), die Robinie (dieses Jahr ungewöhnlich stark blühend) vermischte sich mit dem Ende der Rapsblüte, jetzt kommen die Rosen und der Faulbaum, die Linde steht in den Startlöchern und dann – zack – nichts mehr. Wie gerne hätte ich sie gesehen, die Wildblumenwiesen vergangener Zeiten.
Im Süden der Republik dagegen reiht sich Wiese an Wiese. Margeriten, Wiesenknöterich, Wiesenstorchschnabel, Licht- und Kuckucksnelken – ein Farbenrausch und überall summt und brummt es. Dort möchte man Biene sein. Ein Traum.

Allerdings hat es dort auch viel geregnet in den letzten Wochen, die Böden sind besser und jetzt kommt die Sonne noch dazu. Topp Konditionen für eine übersprudelnde Nektar- und Pollenproduktion.
Das Herz erfreuend ist die schonend durchgeführte Mahd. Nie wird eine Wiese tutti kompletti niedergemäht, sondern fast überall wird darauf geachtet, für die Insektenwelt die Hälfte oder zumindest einen breiten Streifen Blühendes stehen zu lassen. Es muss nicht immer Tabula Rasa gemacht werden,  Bienen, Hummeln, Grashüpfer & Co. danken es.