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Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben….

Das ging jetzt wirklich voll daneben. Unsere bei Wildbienen sehr beliebte Nisthilfe am Tostedter Weg hat leider auch in Spechtkreisen mittlerweile einen guten Ruf. Der Specht an sich ist ja auch nicht doof und hat sich genüsslich am Baumstamm zurückgelehnt, bis der Gang zum Buffet ein Lohnenswerter war. Und dann hat er zugeschlagen mit seinem spitzen Schnabel und seiner langen Zunge. Schnief!!! Nun denn, diesen Schuh ziehe ich mir an und entschuldige mich für diesen Genozid. Manche Sachen sollte man eben konsequent zu Ende führen. Die Gitter aus Kaninchendraht, die nach Eiweiß gierende Vögel zurückhalten sollen, sind unbedingt sofort nach Bestückung der Nisthilfen anzubringen. Das schreibe man sich hinter die grünen Ohren.
Marco baut gerade den Prototyp des Gitterschutzes, der hoffentlich dann bald in Serie gehen kann, denn die Flugzeit der Mauerbienen ist auf wenige Wochen begrenzt. In dieser Zeit kann das Weibchen aufgrund der aufwendigen Brutfürsorge höchstens 20-40 Brutzellen anlegen, so dass die Fortpflanzungsrate sehr klein ist. Wird eng.

Endlich haben wir das „Go“ für das Anlegen eines kleinen Apothergärtchens vor der Mühlenapotheke. 21 qm wollen wir dort mit insektenfreundlichen Heilpflanzen aufwerten und kleinen Schildchen versehen. Eine Pflanzliste ist bereits erstellt und sobald die Bestellung da ist, wäre Hilfe gut. Ich melde mich.

Diese Woche geht das restliche Saatgut in den Boden (Jungfernstieg mit den Mühlenstrolchen, Eidigweg mit den Waldkindergarten-Kids). Eile besteht nicht, weil die Temperaturen der letzten Tage nicht zur Keimung beitragen. Der Boden hat aber hoffentlich genug Feuchtigkeit aufgenommen. Uwe hat die Fläche gestern im strömenden Regen gefräst  und ich einmal durchgeharkt. Aktion „Voll auf die Fräse!“.

Für den 12. Mai suchen wir noch Helfer für den Kunst & Landmarkt – gerne stundenweise. Bitte meldet euch vorher, damit wir das planen können. Einfach nur da sein und Rede und Antwort stehen. Getränke bringe ich ausreichend mit.
Wir kriegen von Marco und Christiane wieder die mobile Werkbank zur Verfügung gestellt, um Holz vor Ort zu bohren und in die Nisthilfe einzufügen. Die Saatguttütchen und das Infomaterial ist fertig, vielleicht können wir noch Summbienchen basteln und Spendengelder eintreiben. Die Veranstaltung ist ja immer sehr gut besucht und bestimmt spielt das Wetter diesmal auf den letzten Drücker doch noch in unsere Karten. Ansonsten wird das halt ein Arbeitseinsatz für die gute Sache. Die Nisthilfe sieht noch ziemlich mau aus und kann etwas Verschönerung durchaus gebrauchen.

Da nun von allen Seiten immer wieder geklagt wird, es gebe keine gute Außenwirkung, habe ich jetzt einfach doch entschieden, eine Internetseite zu machen. Ich hoffe, dass wir über diesen Weg mehr aktive Helfer und auch Spenden generieren können. Die Adresse wird http://www.bienenenbotschafter-holm-seppensen.de lauten und die Seite wird bunt, interessant und lehrreich. Im Moment gibt es aber noch Schwierigkeiten mit der Freischaltung. 

Dass wir auf der Nachhaltigkeitsseite im Buchholzer Wochenblatt sind, habt ihr hoffentlich entdeckt. Leider ein altes Bild aber dafür ein schönes. Es hat mich gefreut, dass der Hinweis zur monatlichen Kolumne abgedruckt wurde. Das bedeutet, dass wir noch ein bisschen weitermachen dürfen. Es ist wichtig, nicht als Eintagsfliege sondern beständige Größe vertreten zu sein.

Wir haben von der Stadt Buchholz für die Jahre 2018 und auch 2019 eine Fördersumme zur Verfügung gestellt bekommen, die ich beantragt habe. Danke dafür; das freut uns sehr. Nichtsdestotrotz muss die Stadt Buchholz in Punkto Insektenschutz eine deutliche Vorbildfunktion erfüllen und da hapert es meiner Meinung nach sehr. Es wird einfach zu viel auf die ehrenamtlichen Leistungen der einzelnen Initiativen etc. gesetzt und sich aus der eigenen Verantwortung gezogen. Wir werden dort zum 20. Mai (Weltbienentag) einen Forderungskatalog einreichen.

Vor gut einer Woche ist die notwendige Anzahl an Unterstützern für die Online-Petition des Imkers Thomas Radetzki zusammengekommen. Er will eine Petition im Deutschen Bundestag vorlegen, in dem es um die Prüfungskriterien für die Verwendung von Pestiziden geht. Unsere Umweltministerin Julia Klöckner, die den Ausdruck „die Biene ist systemrelevant“ geprägt hat, hat nun das Präparat Carnadine, das zu den Neonicotinoiden gehört,  für zunächst vier Monate zur Behandlung von Zucker- und Futterrüben erlaubt. Bereits Anfang März hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 18 Pestiziden die Zulassung erteilt, die durch das Umweltbundesamt bescheinigt bekommen haben, dass diese erhebliche negative Auswirkungen auf die Insektenwelt haben. Was machen wir hier eigentlich, fragt man sich verzweifelt.

Und macht dann doch weiter. Was auch sonst.